Yin Yoga im Winter - Element Wasser

Die Energien des Winters und die damit einhergehenden Zeitqualitäten von Rückzug, Stille und Reflexion ziehen sich bis in das Frühjahr. Vor allem nach den Weihnachts- und Silvester-Feierlichkeiten fühlen wir uns oft noch müde und es fällt manchmal schwer, die Motivation für bestimmte Vorhaben zu finden. Das ist auch vollkommen normal, denn in der Winterzeit beginnt man eigentlich nichts Neues. Auch nach Neujahr ist es immer noch Zeit für Entschleunigung. Vor allem entspannende Yin Yoga Einheiten können uns dabei unterstützen, vollkommen loszulassen und achtsam im eigenen Körper anzukommen. Besonders wenn man Yin Yoga im Rhythmus der Jahreszeiten praktiziert, kann es für mehr Einklang und ein nachhaltiges Wohlbefinden sorgen. 

Benötigst du zuerst einen Überblick über Yin Yoga, dessen Wirkung und Ursprung? Dann empfehlen wir dir diesen Blogbeitrag: Yin Yoga - Ein Weg zur tiefen Entspannung

Yin Yoga im Winter: Frau liegt auf Bolster in Balasana

Durch den Jahreskreis mit Yin Yoga

Die Fünf-Elemente-Theorie aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kann als Grundlage für das Verständnis von Strukturen in uns selbst und in allen natürlichen Vorkommnissen verwendet werden.

Die fünf energetischen Elemente sind Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall. Jedes Element entspricht verschiedenen Jahreszeiten, Emotionen, biologischen Funktionen, Organen, Energierichtungen und Meridianen (Energiekanälen), im Yoga auch Nadis genannt.

Durch diese Energiekanäle fließt laut der TCM und dem Yoga Lebensenergie. Sie ist weder greifbar noch sichtbar, aber dennoch zu jedem Zeitpunkt in allen Lebewesen vorhanden. Dieses Leitsystem durchzieht den gesamten Körper wie Blutbahnen, Nerven und Lymphgefäße.

Wenn unsere Energien frei fließen, sind die fünf Elemente im Einklang. Ein Ungleichgewicht zwischen den Elementen und den entsprechenden Meridianen kann jedoch zu einer Blockade oder einem Mangel an Energie führen. Dies kann sich in emotionalen, geistigen und körperlichen Symptomen wie mangelnder Motivation oder Konzentration, Wut oder Ängstlichkeit, Verdauungsproblemen, Müdigkeit und Erschöpfung äußern.

Die Qualitäten des Wasser-Elementes im Winter

Der Winter ist die Zeit des Jahres, in der die Yin-Energie dominant ist. Es ist eine Zeit, um herunterzufahren, nach innen zu gehen, Winterruhe zu halten, zu reflektieren und Energie zu tanken. Das Element des Winters ist das Wasser und birgt Qualitäten wie Fluidität, Hingabe, Anpassungsfähigkeit und die Fertigkeit, mit dem Strom zu schwimmen. Wasser nimmt alle Räume ein, und während es ruhig und sanft sein kann, besitzt das Wasser auch die Macht kraftvolle Wellen zu schlagen, die alles um sich niederreißen können. 

In der ruhigen Zeit des Winters kann und sollte die Lebenskraft genährt werden. Auch in der TCM steht die Winterzeit für Erneuerung dieser Lebensenergie - wir nehmen uns Zeit, unsere Energiespeicher wieder aufzufüllen, um gestärkt durch das neue Jahr zu gehen. Beobachten wir die Natur, so spiegelt sie uns stets, welche Qualität unser Alltag haben sollte, um im Einklang mit den Energien zu sein. Der Nierenmeridian steht in der TCM für die Wurzel unseres Lebens und trägt das komplette Potenzial für unsere Lebensenergie und Kraft in sich.

Das Wasser-Element wird auch mit dem Blasen- und Nierenmeridian in Verbindung gebracht. Daher ist es vor allem während der Winterzeit von Vorteil, diese Meridiane zu aktivieren, um Körper und Geist optimal zu stärken.

Die Nieren gehören zu den sogenannten Zang-Organen, welche in der TCM die Energie - das Qi - und die Körperflüssigkeiten enthalten. Im Körper haben sie eine regulierende Funktion. Sie speichern die Lebensenergie, die wir benötigen, um mit den Anforderungen der Außenwelt zurechtzukommen und gesund zu bleiben. Es ist jene Energie, die uns im Leben vorwärtsbringt und uns Leben und Kraft schenkt. Die Blase wiederum gehört zu den Fu-Organen, welche die Körperflüssigkeiten und Energien aufnehmen und weiterleiten.

Yin Yoga Asanas für die Winterzeit: Nieren- und Blasenmeridian aktivieren

Nutze für die vorgeschlagenen Asanas gerne Yoga-Hilfsmittel oder Kissen, um für mehr Entspannung und Regeneration zu sorgen. Halte die Asanas gerne für 10-15 Atemzüge oder verbleibe in der Stellung für ca. 2-3 Minuten. Richte deinen Blick dabei nach innen und genieße die Momente der Ruhe und Einkehr. 

  • Sitzender Schmetterling 
  • Sphinx und Seehund
  • Die Stellung des Kindes
  • Stehende oder sitzende Vorwärtsbeuge
  • Happy-Baby-Pose
  • Krokodil-Drehung im Liegen
  • Savasana 

Wir wünschen dir viel Entspannung beim Ausprobieren!

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